Sonntag, 19. Mai 2013

May cause Miracles # 1

... meine Erfahrungen mit dem Buch von Gabrielle Bernstein.
Wer meinen Eingangspost verpasst hat, hier könnt ihr ihn nachlesen.



Wie lief nun die erste Woche? Gleich vorweg darf ich euch verraten, sie lief nicht so wie geplant. Der ursprüngliche Gedanke des Buchs ist es, sechs Wochen lang jeden Tag morgen, nach der Arbeit und abends kleine Aufgaben zu bearbeiten, sei es nur einen kurzen Abschnitt lesen, sich Gedanken machen oder etwas in sein Notizbuch zu schreiben. Für jemanden, der derzeit weder einen geregelten Tages- noch Arbeitsablauf hat, kann diese Strukturierung schon zu einer Herausforderung werden. Aber dass gleich der erste Tag so viel in mir hervorruft, hätte ich nicht gedacht.

Der erste Tag stand unter dem Motto "Witness your fear". Es ging also darum, den Tag über zu beobachten, in welchem Momenten wir Angst empfinden. Hier geht es natürlich weniger um die Angst, die wir empfinden wenn wir einem hungrigen Tiger begegnen, sondern vielmehr um die kleinen irrationalen Ängste, denen wir tagtäglich begegnen. Die Angst vor der Zukunft, Angst den eigenen oder fremden Ansprüchen nicht gerecht zu werden, Angst davor, vor einer großen Gruppe zu sprechen. Und auch solche Ängste, die wir nur indirekt erfahren, indem wir bestimmte, uns ängstigende Situationen einfach immer wieder vermeiden.

Ich hatte das Gefühlt, dass je mehr ich mich auf meine Ängste konzentrierte und darüber nachdachte (die Aufgabe bestand zwar darin, die Ängste nur wahrzunehmen, und sie nicht zu bewerten, aber immer funktionierte das leider nicht) desto mehr Ängste wurden mir bewusst. Ich habe mich dadurch so überwältigt gefühlt, dass ich erst am Donnerstag mit dem 2. Tag weitermachen konnte.

Am zweiten Tag wird der Wille formuliert, ab jetzt Dinge anders - mit Liebe anstatt Angst - zu betrachten. Es wird wieder ein Blick auf die eigenen Ängste geworfen, diesmal aber immer mit dem Zusatz "I am willing to see this differently. I am willing to see love". Meine Ängsten standen nun nicht mehr (mehr oder weniger) wertungslos im Raum, sondern ich konnte ihnen mit meinem Willen, etwas daran zu ändern, entgegentreten.

Die Aufgabe des dritten Tages besteht in der Wahl einer neuen Perspektive. Die Affirmation des Tages lautet "Love did not create this". Immer wenn man während des Tages Angst verspürt (ich persönlich habe es auch bei Wut/ Ärger angewendet, da bei diesen Gefühlen ja auch irgendwo Angst dahinter steckt), sagt man diese Affirmation in Gedanken auf, und spürt, wie sich der Körper entspannt, Angst/ Ärger/ Wut verfliegen und man sich wieder den wichtigen Dingen widmen kann.

 Für den vierten Tag, den ich heute bearbeite, gilt: "Gratitude is my only attitude today". Ich glaube es gibt kaum etwas schöneres, als mit diesem Gedanken bei strahlendem Sonnenschein das erste mal seit sehr langer Zeit wieder 7 km zu laufen. Unterwegs sind mir so viele Dinge aufgefallen, für die ich dankbar bin. Und für die Tatsache, dass ich gesundheitlich und konditionell in der Lage bin zu laufen sowieso.

Das sind also meine bisherigen Erfahrungen. Ich habe das Gefühlt, dass bereits die Bearbeitung von vier Tagen meine Einstellungen verändern, auch wenn der Anfang ein wenig schmerzhaft war. Am Anfang hat es mich ein wenig geärgert, nicht "im Plan" bleiben zu können, aber ich nehme mir für die Aufgaben einfach die Zeit, die ich benötige. Und ob ich jetzt 6, 8 oder 12 Wochen benötige ist mir egal, so lange ich damit glücklich werde.

Euch noch einen schönen Restsonntag!!


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