... denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. (Chin. Sprichwort)
Vielleicht kommt euch das ja bekannt vor. Befinde ich mich
in stressigen oder unangenehmen Phasen in meinem Leben, bin ich traurig oder
aufgeregt, greife ich (leider) oft zum Essen. Während andere Menschen, wenn sie
wütend oder traurig sind, Sport treiben um sich abzureagieren, verkrieche ich
mich lieber unter der Bettdecke. So war das eigentlich schon „immer“ (also so
lange ich mich erinnern kann) bei mir. Natürlich habe ich immer die Menschen
beneidet, die sich bei Sorgen/ Problemen/ Stress beim Sport ausgepowert haben
und bei Stress eher ab- als zunehmen. Ich dachte immer: So ist das eben, so
bist du eben, das kann man nicht ändern.
In den letzten Monaten, eigentlich seit Ende letzten Jahres,
habe ich mich dann immer wieder mit der Entstehung und dem Antrainieren von
Gewohnheiten beschäftigt. Es fing an mit einem Artikel, den ich leider nicht
mehr wiederfinde, der - meiner Meinung
plausibel – erklärt, dass es viel sinnvoller ist, sich für jeden Monat des neuen
Jahres eine Sache vorzunehmen, als viele große Vorsätze. Dann findet man ja in
verschiedenen Quellen die „Regel“, dass der Körper 21 bzw. 30 Tage braucht, um
eine neue Gewohnheit zu etablieren. D.h. wenn ich eine bestimmte Tätigkeit drei
oder vier Wochen jeden Tag ausführe, wird sie für mich zur Gewohnheit. Ich bezweifle
zwar, dass es so „einfach“ ist (wie viele Menschen diäten für ein paar Wochen/
Monate, und fallen dann doch in ihre alten Ernährungsgewohnheiten zurück? Da
steckt also sicher doch mehr dahinter…).
Schon seit einigen Monaten lese ich regelmäßig die
Newsletter von Zeit zu leben. Außerdem folge ich ihnen auf Facebook. Dort
posten die Autoren in mehr oder weniger regelmäßigen Abstanden die „Frage des
Tages“. Eine Frage ist mir dabei besonders ins Auge gefallen:
·
Zeit zu leben: Welche Kleinigkeit – täglich
getan – würde mein Leben auf Dauer deutlich verbessern? (Den Link dazu findet ihr hier)
Beim Lesen dieser Frage kam mir sofort „Ordnung“ in den
Sinn. Warum? Weil ich oft dazu neige, während der Woche Chaos zu erzeugen und
dann das Wochenende dazu nutzen muss, dieses zu beseitigen. Ich habe mir also
mehr oder weniger jeden Abend meinen Handywecker auf „10 Minuten“ und dann so
lange aufgeräumt, bis der Wecker klingelte.
Diese Methode wende ich nun seit Anfang des Jahres an.
Meistens funktioniert es, ab und zu kommen einfach andere Dinge dazwischen. Die
Gewohnheit ist noch nicht so automatisiert wie Zähneputzen (wenn man bedenkt,
dass ich dieser Tätigkeit auch bereits ca. 26 Jahre und nicht erst 3,5 Monate
nachgehe …), aber es fällt mir heute viel leichter als zu Beginn des Jahres.
Ich neige inzwischen dazu, auch ohne Handywecker ab und zu die kleine Unordnung
zu beseitigen. Was ich daraus gelernt habe? Ich kann mir neue Gewohnheiten
antrainieren.
Vor ein paar Tagen habe ich dann bei meiner lieben Blogger-Kollegin
Anni gelesen, wie sie sich bei schlechter Laune mit Sport abreagiert (hier geht’s zum
Post) Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar: Wenn ich in
der Lage bin, mir neue Gewohnheiten anzutrainieren, dann kann ich auch alte
Gewohnheiten ändern. Ich möchte also in Zukunft Stress und Ärger nicht mehr mit
Frustessen und Unter-der-Bettdecke-verkriechen bekämpfen, sondern mit Sport.
Klingt für euch jetzt wahrscheinlich ziemlich banal, für mich eine riesige
Erkenntnis ;)
Um meine Fortschritte besser dokumentiere zu können, habe
ich mich mal nach Apps und Online-Tools umgesehen, und Folgendes entdeckt:
- Vorteile: Kostenlos, nette übersichtliche Darstellung
- Nachteil: Es lassen sich nur bis zu 3 Gewohnheiten protokollieren
- Vorteil: Unendliche Anzahl an Gewohnheiten, „Gewichtung“ kann selbst bestimmt werden (gebe ich mir für 10 Minuten aufräumen 1 oder 3 Punkte?
- Nachteil:Nicht als App verfügbar, Darstellung im Diagramm wie bei Hab it nicht möglich
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Wenn euch jetzt noch die nötigen Gewohnheiten zur Umsetzung
fehlen, empfehle ich dir die 55 Gewohnheiten glücklicher und erfolgreicherMenschen von Tim von mymonk.de ;)
Welche schlechten Angewohnheiten habt ihr? Habt ihr schon versucht, sie zu ändern? Benutzt ihr ein Tool, um eure Erfolge aufzuzeichnen?
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